Kurzcharakteristik
Adresse: Zellescher Weg 19
Stadtteil: Südvorstadt-Ost
Architektenkollektiv: Helmut Fischer, Heinz Stoll; Vorplatzgestaltung von Werner Bauch, Kraniche von Werner Scheffel
Bauphase: 1956-1957
Kurzbeschreibung: 7-geschossiges Lehrgebäude, versetzt mit 3-geschossigem Hörsaalgebäude, 390 Hörsaalplätze, 6073 m² Nutzfläche, monolithische Stahlbetonskelettbauweise mit Saugschalungsverfahren. Anhydrit- Fertigteil- Außenwandelemente, vertikale Fassadengliederung
Nutzung: Hochschulgebäude

Beschreibung:

Der Andreas-Schubert-Bau der ehemaligen Technischen Hochschule Dresden (seit 1961 "Technische Universität Dresden") liegt auf einem nahezu rechteckigen Grundriss. Der westliche Gebäudeteil, der die Hörsäle aufnimmt, wurde ein wenig nach Süden versetzt, so dass ein Knick in der Gebäudeachse entsteht.



Das siebengeschossige Institutsgebäude wird hauptsächlich durch seine hochaufragende Rasterfassade mit gleich gestalteten Fensterreihen gegliedert. Die Konstruktion des Stahlskelettbaus wird an der schlichten Fassade durch horizontal und vertikal verlaufende Betonträger und –stützen erkennbar gemacht. Diese Gliederung wird zusätzlich über eine farbliche Differenzierung der strukturgebenden Elemente verstärkt.


Das Flachdach des Hauptbaukörpers, welches einen Funktionsaufbau trägt, kragt über die Fassade hinaus.
In das Hauptgebäude rückt an der Westfront der niedrigere Hörsaalbau mit dem Eingangsbereich. Die Fassade ist durch Lisenen und dazwischen liegende Fensterbänder im Kontrast zum großen Institutsgebäude vertikal gegliedert. Dieser Anbau beinhaltet zwei übereinanderliegende Hörsäle mit einem separaten Treppenhaus.

Der Haupteingang wird durch das für die 1950er Jahre typische schalenartige Vordach und die Glasauflösung der darüber liegenden Fassade wirkungsvoll hervorgehoben.

Die großzügige Freifläche vor dem Gebäude schafft den nötigen Wirkungsbereich im Straßenraum. Ihre Gestaltung wurde in die Gebäudeplanung einbezogen.

Denkmalpflege:

Der 1959 bis 1960 entstandene Andreas-Schubert-Bau am Zelleschen Weg in Dresden steht unter Denkmalschutz.
Er ist ein wichtiges Dokument für den Wandel der DDR-Architektur um 1960 vom Stil der Nationalen Traditionen hin zu einer ökonomischeren und progressiveren Bauweise. Das funktional wirkende Hochschulgebäude schließt an die moderne Nachkriegsarchitektur Westeuropas an.

Der Hochschulbau ist zudem einer der ersten Dresdner Bauten, die in einer Stahlbetonskelettkonstruktion errichtet wurden. Des Weiteren markiert der Ausbau der Technischen Hochschule in Dresden einen wichtigen Schwerpunkt der DDR-Bildungspolitik, so dass neben dem Wiederaufbau des alten Campus auch zahlreiche Neubauten entstanden.

Quellen / Literaturtipps:

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